Trüffel und Barolo: Weinreise Piemont
Reisen ins Piemont gehören zu den absoluten Highlights im Leben eines Weinliebhabers. Eine so großartige Verbindung aus malerischer Landschaft, jahrhundertelanger Geschichte, vorzüglichem Essen und natürlich großen Weinen gibt es an nur wenigen Orten auf der Erde.
Für eine Weinreise bietet sich Alba als Ausgangsort an. Zum einen bezaubert die malerische Altstadt mit charmanten kleinen Restaurants und Geschäften, zum anderen sind von dort aus beide großen Appellationen, Barolo und Barbaresco, gut zu erkunden.
Barolo: Wein der Könige
Als „König der Weine“ und „Wein der Könige“ wurde Barolo bereits im 19. Jahrhundert bezeichnet. Es ist ein dramatischer Wein – intensiv im Geschmack, eine immense Aromen Vielfalt zeigend und enorm lagerfähig. Geschmack, Aromatik und Extrakt beruhen auf dem kräftigen Tannin des Nebbiolo, dem der Wein auch seine lange Lebensdauer verdankt.
Allerdings braucht Barolo aufgrund des straffen Tannins, sowie der Säure und dem üblicherweise etwas höherem Alkoholgehalt auch mehr Reifezeit als die meisten anderen Weine. Traditionelle Hersteller bevorzugen den Ausbau in großen Holzfässern. Der Wein sollte dann jedenfalls noch einige Jahre nach der Abfüllung in der Flasche reifen, bevor er sein volles Potenzial entfalten kann. Moderne Erzeuger gehen vermehrt zu Ausbau in Barriques. Das kleine Holz macht den Wein früher zugänglich. Elio Altare ist eine Legende und gleichzeitig einer der bekanntesten Vertreter dieser Richtung. „80% aller Weine werden gekauft um innerhalb von Tagen getrunken zu werden. Die meisten Kunden wollen den Wein nicht 10 Jahre im Keller liegen lassen, bevor sie ihn trinken können“, sagt Altare in einem Interview. Als er den Betrieb von seinem Großvater übernommen hatte, sah man ihn die großen Holzfässer mit Sägen aus dem Keller schneiden, um Platz für kleine Barriques zu schaffen. Das war damals schon mehr als radikal – viele hatten ihn für verrückt erklärt. Heute schaut das freilich etwas anders aus.
Auf Trüffeljagd
Üblicherweise verbinden wir unsere jährliche Weinreise eins Piemont mit einer Skitour – auf den Gran Paradiso oder einen anderen Berg im Aosta Tal – doch dafür fehlt in diesem Jahr der Schnee. Daher haben wir uns etwas anderes einfallen lassen. Neben vielen vereinbarten Weinverkostungen und Winzerbesuchen wollen wir diesmal auch auf die Jagd gehen – nach dem begehrten weißen Alba Trüffel.
Die Ausnahmewinzerin Giulia Negri macht uns mit Carlo bekannt, einem Waschechten Tartufaio, also Trüffeljäger. Carlo sucht seit mehr als 40 Jahren in den Wäldern des Piemont nach den begehrten weißen und schwarzen Trüffeln. Die Erfahrung mache viel aus, sagt uns Carlo. Einerseits kennt er die Region sehr gut, weiß an welchen Stellen die Chancen besonders hoch sind. Andererseits sind er und sein Hund ein eingespieltes Team. Carlo sieht sofort, wenn der Hund auf einer heißen Spur ist. Umgekehrt, hat der Hund gelernt vorsichtig mit den Trüffeln umzugehen. Nur beim weißen Trüffel, muss Carlo schnell sein. Der Geschmack ist so intensiv, dass der Hund leicht hineinbeißen und ihn beschädigen könnte.
Und tatsächlich sind wir auch erfolgreich. In einem Wald bei La Morra finden viele schwarze Trüffel und sogar einige der sehr seltenen und wertvollen weißen Alba Trüffel. Wer selber auch einmal auf Trüffeljagd gehen möchte, einfach das Weingut Giulia Negri kontaktieren. Dort organisiert man euch gerne so ein Erlebnis. Alternativ gibt es natürlich in Alba zahlreiche Geschäfte, die mit Trüffeln und angereicherten Produkten handeln. Unser Tipp hier: Elio Ratti.