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Giulia Negri ist eine beeindruckende Winzerin, deren Weg alles andere als gewöhnlich ist. Ursprünglich gegründet wurde das Weingut von ihrem Großvater. Ihr Vater zeigte wenig Interesse am elterlichen Betrieb, verschrieb sich der Literatur und zog erst nach Sizilien, wo Giulia geboren wurde, dann nach Rom. Nach der Schule ging Giulia zum Studium nach Mailand und machte Praktika im Burgund. Ihren ersten Barolo kelterte sie 2007 und schaffte es auf Anhieb in die Top 100 des Wine Enthusiast. Den Betrieb übernahm sie schließlich 2012 im Alter von 23 Jahren.

Auch die Lage des Weingutes ist im wahrsten Sinne des Wortes herausragend. Serradenari heißt die Einzellage rund um das Weingut – es ist auf 540m die höchste Lage im gesamten Barolo Gebiet. Häufig scheint hier schon die Sonne, während die übrigen Weinberge noch im Nebel liegen. Etwas darunter stehen die Reben für den Barolo La Tartufaia, wo – wie der Name schon sagt – die Ausläufer der letzten kleinen Wälder im Weinbaugebiet zu finden sind, in denen noch der begehrte weiße Alba Trüffel wächst. Insgesamt wird auf 6,5 Hektar Wein angebaut – etwa 38.000 Flaschen im Jahr.

Blick von Serradenari, der höchsten Lage im Piemont

„Barolo-Girl“ wird Giulia gerne genannt. In unseren Augen ist sie eine Naturgewalt – bereits in so jungen Jahren keltert sie echte Spitzenweine, arbeitet jeden Tag selbst im Keller und lässt sich mit ihrem Stil in keine Schublade geben: weder traditionell noch modern, weil sie sehr geschickt Elemente aus beiden Welten miteinander verbindet. Sie schafft einige der bemerkenswertesten Weine des Piemont, die wir unter vielen hundert im Rahmen der letzten Reise verkosten durften.