Weinwissen

Die wichtigsten roten Rebsorten

Die Anzahl verschiedener Rebsorten ist kaum mehr zu überblicken. In einem ihrer Bücher hat Jancis Robinson ganze 1.368 verschiedene beschrieben. Unserer Meinung nach kommt man mit einigen wenigen aber schon sehr weit. Nachfolgend haben wir Ihnen mal 6 der wichtigsten Rotweinrebsorten kurz und knapp beschrieben.

Cabernet Sauvignon

Die am häufigsten angebaute Rebsorte der Welt bringt mit die spannendsten, lagerfähigsten Weine der Welt hervor.

Typische Aromatik: Schwarze Kirsche, schwarze Johannisbeere, Zeder, Graphit, Hohes Tannin

Passt zu: Gegrilltes Fleisch, pfeffrige Saucen, gereifter Käse

Cabernet Sauvignon reift eher spät, wird also eher in wärmeren Klimata angebaut. Die USA, Chile und Argentinien bringen jedes Jahr exzellente Wien auf den Markt. In Frankreich ist die Rebsorte vor allem in Bordeaux am linken Ufer beliebt und wird dort auch gerne mit Merlot und Cabernet Franc kombiniert, die beide früher reifen. In Italien ist Cabernet Sauvignon fixer Bestandteil der „Super Tuscans“ in der Toskana.

Merlot

Nr. 2 weltweit was die Anbaufläche betrifft, bringt Merlot opulente, fleischige Weine hervor.

Typische Aromatik: Kirsche, Pflaume, Schokolade, getrocknete Gewürze, Vanille

Passt zu: Röstgerichten aus Wild, Lamm oder Rind, Bistecca alla Fiorentina, Pasta mit Käse

Merlot reift früher als Cabernet Sauvignon und wird daher in Bordeaux auch gerne mit ihm verbunden. Dort ist Merlot die am häufigsten angebaute Rebsorte. Reinsortig ausgebaut findet man die besten Merlots in Pomerol oder der Toskana- jedenfalls zählen diese zu den teuersten Weinen der Welt. Selbst in China wird Merlot gerne angebaut.

Pinot Noir

Die Rebsorte hinter den legendären Weinen des Burgund. Wie kaum ein anderer Wein, kann Pinot subtilste Einflüsse des Terroirs zum Ausdruck bringen.

Typische Aromatik: Kirsche, Himbeere, Veilchen, Nelken, Pilze

Passt zu: Wildgerichte, Gewürzte Geflügelgerichte, Pilzgerichte

Pinot Noir reift relativ früh, weshalb er in kühleren Anbaugebieten am besten gedeiht. Die weltbesten Pinots kommen nach wie vor aus dem Burgund. Mittlerweile werden auch in Deutschland, Neuseeland und USA (Oregon) beachtliche Ergebnisse mit der Rebsorte erzielt.

Pinot Noir wird in Stillweinen fast niemals mit anderen Rebsorten verschnitten. Im Champagner ist aber natürlich neben Chardonnay und Pinot Meunier ein wichtiger Bestandteil.

Sangiovese

Italiens meist angebaute Rebsorte und Hauptbestandteil von Chianti.

Typische Aromatik: Kirsche, geröstete Tomate, Balsamico, Oregano, Kaffee

Passt zu: Gut gewürzte Gerichte, Pasta Gerichte (selbst mit Tomaten Sauce)

Sangiovese zeichnet sich durch relativ hohe Säure aus, weshalb er sehr gut zu würzigen Gerichten passt.

Mindestens 80% Sangiovese müssen in einem Chianti Classico verarbeitet werden. Der berühmte Barolo di Montalcino muss sogar zu 100%, also reinsortig aus Sangiovese gekeltert werden. Darf er aber verschnitten werden, passiert das häufig mit Canaiolo oder Colorino für den Chianti und mit Cabernet Sauvignon und Merlot für die sogenannten Super Tuscans.

Immer ein Volltreffer: Sangiovese zu Tomaten Pasta, Nebbiolo zu Trüffel, Pino Noir mit Wildgerichten und Cabernet Sauvingon zum Steak

Nebbiolo

Basis für die großen Weine Barolo und Barbaresco, ist Nebbiolo eine der wichtigsten Rebsorten Italiens.

Typische Aromatik: Kirsche, Rosen, Leder, Anis

Passt zu: Trüffelgerichte, cremige Pasta, Wildgerichte

Der Name Nebbiolo kommt von den nebelverhangenen Weinbergen des Piemont. Die Rebsorte reift relativ spät weshalb die Ernten im Piemont manchmal erst im Oktober stattfinden können. Nebbiolo zeichnet sich durch eine subtile, feine Aromatik, scharfes Tannin und hohe Säure aus. Daher eignet sich der Wein so hervorragend für cremige Gerichte mit höherem Fettgehalt. Säure und Tannin gleichen das nämlich optimal aus. Typischerweise musste man Barolos und Barbarescos erstmal ein, zwei Jahrzehnte im Keller reifen lassen, bevor sie trinkbar wurden. Modernere Hersteller bauen Nebbiolo aber mittlerweile auch so aus, dass er früher zugänglich wird. Mit höherem Holzeinsatz werden die Tannine früher sanft und der Wein muss nicht mehr so lange reifen.

Tempranillo

Die bekannteste und häufigste Rebsorte Spaniens. Sie steckt unter anderem hinter bzw. in dem weltberühmten Rioja.

Typische Aromatik: Kirsche, getrocknete Feige, Zeder, Tabak

Passt zu: Steak, Burger, Lammkronen

Tempranillo macht üblicherweise 60-90% von einem Rioja aus und wird häufig mit Garnacha und Mazuelo verschnitten. Riojas werden nach ihrer Reifezeit klassifiziert:

  • Eine Crianza reift mindestens 24 Monate, davon mindestens 6 Monate in Barrique-Eichenfässern und die restliche Zeit in der Flasche.
  • Eine Reserva reift mindestens 36 Monate, davon mindestens 12 Monate in Barrique-Eichenfässern und die restliche Zeit in der Flasche.
  • Eine Gran Reserva reift mindestens 60 Monate, davon mindestens 18 Monate in Barrique-Eichenfässern und die restliche Zeit in der Flasche.

Die Bezeichnungen für Tempranillo sind zudem vielfältig. Als Tinto Fino oder Tinto del Pais geht er in die ausdrucksstarken und kräftigen Rotweine der Ribera del Duero ein und im Toro rund um Madrid wird er als Tinta de Toro bezeichnet. Die Rebsorte treibt früh aus, was sie anfällig für Frühlingsfrost macht. Zudem stellt die dünne Haut der Beeren hohe Anforderungen an den Weinbau. Nichtsdestotrotz bringt Tempranillo edle, sehr lang lagerfähige Weine hervor.